Stress in der Stadt

Besonders in großen Städten haben sich in den letzten Jahrzehnten die Lebensbedingungen stark verändert. Der Alltag vieler Menschen ist geprägt durch ruhelose Tätigkeit, eine Entfremdung von der Natur und der Suche nach Sinn.
- Wir erleben eine Verdichtung von Arbeitszeit und freier Zeit: Im gleichen Zeitraum wird heute mehr gearbeitet, unternommen und kommuniziert als früher. Die Erwartungen steigen, dass jeder jederzeit erreichbar und verfügbar zu sein hat.
- Die sinnliche Naturerfahrung nimmt besonders unter Kindern und Jugendlichen stark ab. Ehemals grüne Areale werden zerschnitten, versiegelt oder bebaut. „Wilde“ Stadtnatur verschwindet – oder ist als Naturschutzgebiet nur eingeschränkt nutzbar.
- Alltag findet zunehmend in geschlossenen, oft klimatisierten Binnenräumen statt, im Einkaufs- oder Fitnesscenter, in der Wohnung oder im Auto. Wir verbringen immer mehr Zeit an digitalen Geräten, am Fernseher, am Handy, am PC oder Laptop.
Als eine Folge ist in Städten eine überdurchschnittliche Zunahme von seelischen Erkrankungen zu beobachten. Hier leiden die Menschen deutlich häufiger an psychischen Erkrankungen wie Depression oder Schizophrenie als Landbewohner.
In benachteiligten Stadtteilen ballen sich die Probleme: Hier wächst die Zahl der Menschen, deren Alltag durch soziale Isolation, Apathie und gesundheitliche Probleme geprägt ist. Bei Kindern und Jugendlichen sind vermehrt Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen, Überaktivität und eine erhöhte Gewaltbereitschaft zu beobachten.